Sonntag, Januar 09, 2005

Kardinal Meisner und seine Äußerungen

In seiner Predigt vom 6. Januar verglich der Kölner Erzbischof den Holocaust mit der Abtreibung von Kindern. Wörtlich sagte er
"Wo der Mensch sich nicht relativieren und eingrenzen lässt, dort verfehlt er sich immer am Leben: zuerst Herodes, der die Kinder von Bethlehem umbringen lässt, dann unter anderem Hitler und Stalin, die Millionen Menschen vernichten ließen, und heute, in unserer Zeit, werden ungeborene Kinder millionenfach umgebracht."


Ein solcher Vergleich ist natürlich völlig unangebracht - dementsprechend wurde u.a. von den Grünen und vom Zentralrat der Juden eine Entschuldigung gefordert.

Meisner hat sich nun entschuldigt - und aus dem Text der Predigt, wird nun der Hinweis auf Hitler getilgt.

Genau so muss man das anpacken, Äußerungen die der Welt nicht genehm sind, löscht man einfach aus den entsprechenden Dokumenten, und wir tun so als ob es nie geschehen sei.

Dummerweise ist es aber passiert - und ich denke eine Entschuldigung allein reicht nicht aus - wer einen solchen Vergleich in der Öffentlichkeit begeht, muss entweder dazu stehen, sie verteidigen und rechtfertigen oder die Konsequenzen tragen. Die Konsequenzen bei vergleichbaren Fällen bestand noch nie aus einer einfachen Entschuldigung - 1988 trat Bundestagspräsident Jenninger wegen eines weitaus geringeren Vorfalls zurück.

Von Kardinal Meisner fordere ich hiermit die vollen Konsequenzen dieses Fehltritts zu tragen, und seinen Hut zu nehmen.

Euer DarkX2

Kardinal Meisner vergleicht Abtreibungen mit Hitlers Verbrechen bei Spiegel.de
Meisner bedauert Holocaust-Vergleich bei Spiegel.de

1 Kommentar:

Sven hat gesagt…

Die "Entschuldigung" ist der Witz. Sie zeigt eher noch ("Wenn ich gewusst hätte, dass das soooo missverstanden werden kann....") die völlige Ignoranz des Herrn Meisner, der überhaupt nicht kapiert hat, was er da aus ideologischen Motiven heraus daher labert - sowohl gegenüber den Holocaust-Opfern, als auch gegenüber den Leuten, die für das Recht auf Abtreibung stehen. Letzteres Thema mag man diskutieren können, aber so ist keine Diskussion möglich.