Montag, Januar 17, 2005

Blogger auf Sat.1 - der Nachtrag

Ich wünsche euch einen guten Morgen,

ich sitze in der Schule und blogge mal wieder, weil ich mal wieder eine Freistunde habe. Wie berichtet kam gestern Abend der Bericht über Blogs bei Sat.1.

Gestern hatte ich gefordert, Sat.1 solle ein Beispiel für die Fehlmeldungen, die sich über Blogs verbreiten bringen, und Sat.1 erfüllte meinen Wunsch.

Liebe Planetopiaredaktion, um ein negatives Beispiel zu liefern, widerlegt man dieses besser nicht im gleichen Satz, in dem man es liefert. Euer Satz lautete ungefähr (heute Nachmitag kommt der genaue Wortlaut):

"Und ausgerechnet dieser Blogger verbreitet eine fatale Falschmeldung. 1997 - der 6jährige Josef aus Sepnitz wird angeblich von Neonazis ertränkt. Der Schockwellenreiter übernimmt diese Meldung ungeprüft in seinen Blog, fordert sogar die Mauer zurück zum Schutz vor ostdeutschen Neonazis. Umfangreiche Ermittlungen ergeben später der angebliche Nazimord an Josef war ein tragischer Unfall. Neben vielen herkömmlichen Medien ist auch der Weblogger damals dieser Falschmeldung aufgesessen."


Ob man es wirklich ungeprüft übernehmen kann, wenn mehrere der herkömmlichen Medien zuerst über den Nazimord berichten - und ein Blogger diese Nachricht dann übernimmt. Immerhin galt die Nazitheorie damals als wahrscheinlich, Falschmeldung wurde hier aber nicht vom Blogger verbreitet, sondern von den herkömlichem Mediensystemen.

Der Schockwellenreiter verteidigt sich natürlich auch selbst:

"Die ganze Sendung war eine solche Reinwasch-Suada für Jamba, daß man sich fragt, wieviel die Klingelton-Bude dafür bezahlt hat. Und um eines klarzustellen:

  • Die Geschichte aus Sebnitz von dem angeblich ermordeten Jungen (aus dem Jahre 2000 (sic!)) wurde nicht von Weblogs verbreitet (soviele gab es damals in Deutschland noch gar nicht), sondern von Spiegel Online, Bild, der Berliner Morgenpost und wie die Blätter der angeblich so viel besser recherchierenden »echten« Journaille sonst noch so heißen, ich hatte sie nur aufgenommen und kommentiert.
  • Ich hatte nie »die Mauer zurückgewünscht«. Ich hatte nur angemerkt, daß Walter Ulbricht mit der »Mauer als antifaschistischen Schutzwall« wohl recht hatte, nur daß der sich in der Richtung geirrt habe.
  • Die gesendete Textpassage mit mir bezog sich explizit auf journalistische Quellen (das haben sie aber weggeschnitten), das Sebnitz-Beispiel sollte nämlich zeigen, daß man sich auf diese eben nicht verlassen könne."


Nunja, ein Hoch auf Sat.1

Euer DarkX2

Tim Bruysten's Weblog zum Thema

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